Friedensdorf Oberhausen: Frieden – was ist das?

Im Friedensdorf in Oberhausen leben Hunderte Kinder aus verschiedenen Nationen. Es sind Kinder, die unter schweren Erkrankungen oder den Folgen von Verletzungen leiden, und die in Deutschland behandelt werden. Die Kinder stammen aus Afghanistan, Angola, Gambia, dem Irak, Kirgisistan, Usbekistan und Tadschikistan. Obwohl sie aus so unterschiedlichen Ländern und Kulturen stammen, spielen, lernen und leben sie in Oberhausen friedlich zusammen. Auch die Mitarbeiter des Friedensdorfes stammen aus vielen unterschiedlichen Ländern. Manche sind als Flüchtlinge gekommen, weil in ihrer Heimat Krieg herrscht. André Hirtz (Fotos) und Jan Jessen (Text) waren dort und haben einige dieser Menschen gefragt, was für sie Friede bedeutet.

Taher Alsousi (34) aus Syrien

Foto: André Hirtz

Frieden bedeutet für mich: Kein Krieg, keine Gewalt, kein Streit. Ich habe zwei Kinder. Ich will ein sicheres Leben für meine Kinder. Ich habe mir früher in dem Krieg in unserem Land viele Gedanken über die Zukunft meiner Kinder gemacht. Jetzt sind sie in Sicherheit.

Alla und Volodymyr Maraev aus der Ukraine

Foto: André Hirtz

Frieden bedeutet für uns: Frieden auf der ganzen Welt. Frieden heißt, sich gegenseitig zu lieben. Frieden heißt, dem anderen nur Gutes zu wünschen. Frieden heißt, dass alle zusammen sind. Frieden ist das Wichtigste auf der Welt.

Kalif Öztürk (21), Vater ist Kurde aus der Türkei, die Mutter kommt aus Aserbaidschan

Foto: André Hirtz

Frieden heißt für mich: Jeder Mensch hat die Möglichkeit, sein Leben so zu leben, wie er oder sie es möchte. Jedes Kind sollte in Frieden und Ruhe aufwachsen können und später das werden, was es werden möchte.

Mahnaz Javadieh (56) aus Iran

Foto: André Hirtz

Frieden heißt für mich, jede Meinung und jeden Glauben auf dieser Welt zu akzeptieren.

Yulia Sotschinski (33) aus Russland

Foto: André Hirtz

Frieden bedeutet für mich, dass alle Menschen in Freiheit leben, dass Menschenrechte eingehalten werden, dass es allen gut geht. Die Friedensdorfkinder sind das beste Beispiel für Frieden. Die haben so viele schlimme Sachen gesehen, wie Krieg, Hungersnot, Gewalt. Aber hier werden die Kinder mit Liebe erzogen, hier gibt es keine Gewalt. Sie sehen keine Waffen, sie hungern nicht.

Marouf Niazi (63) lebt in Afghanistan

Foto: André Hirtz

Frieden heißt für mich Energie. Wir haben 42 Jahre Krieg in Afghanistan gehabt. Jeden Tag sind Hunderte Menschen gestorben. Frieden heißt, nachts gut schlafen zu können. Frieden heißt, aus dem Haus gehen zu können, und deine Familie macht sich keine Sorgen um dich. Wenn es keinen Frieden gibt, fragt sich die Familie den ganzen Tag, ob man noch am Leben ist.

Emit Sato (36) aus Japan

Foto: André Hirtz

Friede ist für mich: Keine Gewalt und kein Krieg. Im Frieden zu leben, heißt für mich: Alle Kinder lachen.

Lamin Manjang (59) aus Gambia

Foto: André Hirtz

Frieden bedeutet für mich, zusammenhalten und zusammen helfen. Und ganz konkret: Kranken und armen Kindern helfen. Wir müssen füreinander da sein, um auf der Welt Frieden zu haben.

Lara Jansen (29) aus Deutschland

Foto: André Hirtz

Frieden bedeutet für mich, dass jede Person ihr Leben in Ruhe und in Würde so gestalten darf, wie sie oder er es gerne möchte.

Norman Jos (32) aus Deutschland

Foto: André Hirtz

Friede bedeutet für mich, dass die Würde eines jeden Menschen geachtet wird und alle Implikationen, die dazu gehören.


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