Wetter-Klima-Vergleich vom
Ist das Wetter noch normal?

Aktuelle Wetterlage im Klimavergleich. So stark unterscheiden sich die Werte der vergangenen 30 Tage in den Wetterstationen von ihrem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 im gleichen Zeitraum.
Quelle: Deutscher Wetterdienst/eigene Berechnungen

Zu trocken, zu heiß, zu verregnet oder doch ganz normal? Wie ist das Wetter in Ihrer Gegend im Vergleich zum Klima der vergangenen Jahrzehnte? Wo in Deutschland ist es gerade außergewöhnlich? Machen Sie sich täglich ein Bild und checken Sie die Werte Ihrer nächst gelegenen Wetterstation.

Wie ist es bei Ihnen?

Potsdam
5,5 km entfernt | 81 m über dem Meeresspiegel
Die letzten 30 Tage
Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre
1991 bis 2020
im gleichen Zeitraum.

Schnellvergleich für Potsdam

temperatur

Langjährig: 

regen

Langjährig: 

sonne

Langjährig: 

wind

Langjährig: 

Hitzetage

Nicht die Saison

schneetage

Langjährig: 
„Normal“ bedeutet, dass sich der aktuelle Wert im mittleren Bereich der Vergleichswerte aus den Jahren 1991 bis 2020 bewegt (jeweils für den Zeitraum
). Weitere Details finden Sie in den Fragen und Antworten.

Potsdam im Zeitverlauf

Abweichung der durchschnittlichen Tageshöchsttemperatur im Vergleichszeitraum (
) vom Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020
temperatur

Abweichung der durchschnittlichen Niederschlagsmenge im Vergleichszeitraum (
) vom Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020
regen

Abweichung der täglichen Anzahl an Sonnenstunden im Vergleichszeitraum (
) vom Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020
sonne

Abweichungen vom Mittelwert der täglichen Windspitzen im Vergleichszeitraum (
) vom Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020
wind

Abweichng der Anzahl der Hitzetage im Vergleichszeitraum (
) vom Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020
Hitzetage

Abweichungen der Anzahl der Schneetage im Vergleichszeitraum (
) vom Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020
schneetage

Was ist hier Wetter - und was Klima?

Meteorologen definieren Wetter als Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort und Zeitpunkt – also das, was wir gerade draußen sehen und spüren. Und Klima ist schlicht das durchschnittliche Wetter über einen sehr langen Zeitraum. In der Anwendung stehen der kurzfristige Vergleichszeitraum (z.B. „Die letzten 30 Tage“) für das Wetter und die 30-Jahre-Periode („1961 bis 1990“ oder „1991 bis 2020“) für das Klima. Zeiträume von 30 Jahren sind üblich für Klimabetrachtungen und werden auch als Klimaperiode oder Klimanormalperiode bezeichnet.

Und was heißt eigentlich normal?

Als normal werden alle Wetterwerte bezeichnet, die den mittleren Bedingungen der ausgewählten Klimaperiode („1961 bis 1990“ oder „1991 bis 2020“) entsprechen. Für die Bewertung sind Werte aller Jahre der Klimaperiode in Gruppen eingeteilt: Die jeweils 10 Prozent der höchsten (z.B. „Viel wärmer“) und niedrigsten Werte (z.B. „Viel trockener“), die jeweils nächsten 15 Prozent mit deutlichen Abweichungen (z.B. „Wärmer“, „Kühler“) – und die übrige Hälfte aller Werte in der Mitte. Passt ein aktueller Wetterwert zu dieser Gruppe, so gilt er als „Normal“.

Warum wird mit „1961 bis 1990“ oder „1991 bis 2020“ verglichen?

Die Weltwetterorganisation WMO hat als aktuelle Klimanormalperiode die 30 Jahre von 1991 bis 2020 festgelegt. Sie steht für das „erlebte“ Klima in der Erinnerung vieler. Die Periode von 1961 bis 1990 steht für die Zeit vor dem vollen Einsetzen des Treibhauseffektes. Die Durchschnittswerte dieser Periode ziehen Meterologen für langfristige klimatologische Einordnungen heran. Für Bewertungen empfiehlt die WMO den Vergleich mit beiden Perioden, die hier auswählbar sind.

Was zeigen die Karten - und was nicht?

Die täglich aktualisierten Karten geben einen visuellen Überblick über die aktuelle Wetterlage der letzte 30 Tage in ganz Deutschland im Vergleich zum Klima von 1991 bis 2020. Hunderte Wetterstationen (Punkte) sind nach Abweichungen der aktuellen Werte vom langjährigen Durchschnitt eingefärbt, die Räume dazwischen sind als Farbverläufe interpoliert. Diese Flächen sind als ungefähre Tendenzen zu verstehen - wo sich die Farbe einzelner Punkte und der Hintergrundfläche unterscheidet, ist erstere exakter. Die Darstellung ermöglicht eine einfache Bewertung des aktuellen Wetters, aber nicht des Klimas.

Warum fehlt meine nächste Wetterstation?

Für die Anwendung werden täglich alle offen verfügbaren Daten beim Deutschen Wetterdienst gecheckt, heruntergeladen und berechnet. Es werden aber nur Wetterstationen berücksichtigt, für die aussagekräftige Daten vorliegen – sowohl für den kürzeren Zeitraum (z.B. „Die letzten 30 Tage“) als auch für das letzte volle Jahr, und für die jeweiligen Vergleichswerte aus den Jahren 1991-2020. Und nicht alle Stationen bieten diese vergleichbaren Informationen oder existieren bereits seitdem. Weitere Informationen zu den Kriterien sind im Abschnitt „Quellen und Methodik“ erläutert.

Was ist bei den Zeitverlauf-Grafiken zu beachten?

Der Durchschnittswert eines Merkmals in der ausgewählten Klimaperiode wird als Nulllinie angesetzt, gezeigt werden Abweichungen davon für jedes Jahr von 1961 bis heute. Insbesondere beim Vergleich mit der Periode von 1991 bis 2020 ist zu beachten, dass sich in diesen Jahren der menschengemachte Klimawandel längst ausgewirkt hat: So stecken die letzten Hitzesommer bereits im Durchschnittswert dieser Vergleichsperiode. An den Grafiken lassen sich dennoch zum Teil deutliche Tendenzen ablesen.

Kann ich Abweichungen zum 1,5-Grad-Ziel ablesen?

Nein. Das 1,5-Ziel bezieht sich auf einen anderen Zeitvergleich und die ganze Erde. Fast alle Staaten haben sich 2015 verpflichtet, den globalen Temperaturanstieg entsprechend bis zum Jahr 2100 zu begrenzen. Gerechnet wird vom Beginn der Industrialisierung, dafür wird der Mittelwert der Jahre 1850 bis 1900 verwendet. Ein solcher Vergleich wäre nur für ganz vereinzelte Wetterstationen überhaupt in Deutschland möglich.

Quellen und Methodik

Die Anwendung basiert auf Daten des Climate Data Centers (CDC) des Deutschen Wetterdienstes, die dort als Open Data zur Verfügung gestellt werden. Sie werden einmal täglich automatisiert heruntergeladen und für die Anwendung vorberechnet.
Stationsauswahl und gültige Werte: Es werden nur Wetterstation ausgewählt, die für mindestens eines der folgenden Wettermerkmale gültige Werte für mehr als 90 Prozent der Zeit im Vergleichszeitraum (z.B. 28 der 30 Tage bei „Die letzten 30 Tage“) und in der aktuellen Klimanormalperiode von 1991-1990 hat.
  • Temperatur: Durchschnitt der Tageshöchsttemperaturen
  • Regen: durchschnittlicher Niederschlag pro Tag
  • Sonne: durchschnittliche Anzahl Sonnenstunden pro Tag
  • Wind/Sturm: Durchschnitt der maximalen Windgeschwindigkeit an einem Tag (Messungen im 10 Minuten Intervall)*
  • Hitzetage: Anzahl der Tage, an denen die Tageshöchsttemperatur 30°C oder mehr erreicht hat (nur für die Monate Mai bis September berechnet)
  • Schneetage: Anzahl der Tage mit Niederschlag in Form von Schnee (nur für die Monate Oktober bis Mai)
*In der DDR wurden maximale Windgeschwindigkeiten erst ab bestimmten Schwellenwerten ausgegeben (bis 1973 am 12 m/s, ab 1973 ab 5m/s). Für diese Anwendung wurde zum besseren Vergleich der Wert aller Stationen auf 0m/s gesetzt, wenn maximale Windgeschwindigkeiten unter 5m/s gemessen wurden, und Windmessungen von Stationen in der DDR vor 1973 werden nicht berücksichtigt.

Durchschnittswerte der Klimaperioden: Wie bei den Kriterien zur Stationsauswahl müssen mehr als 90 Prozent der möglichen Tageswerte vorhanden und gültig sein, um daraus einen gültigen Durchschnitt für jedes Jahr zu berechnen. Im Detail bedeutet dies wegen unterschiedlich langer Saisons und Schaltjahre für die einzelnen Merkmale:
  • Temperatur, Wind, Regen, Sonne: wenn mehr als 90 Prozent von 365/366 (Schaltjahr) Tageswerte vorhanden sind
  • Schnee: wenn mehr als 90 Prozent von 243 bzw. 244 (Schaltjahr) Tageswerten vorhanden sind (Saison Oktober bis Mai)
  • Hitzetage: wenn mindesten 90 Prozent von 153 Tageswerten vorhanden sind (Saison Mai bis September)
Aus den berechneten Jahreswerten wird auch wiederum nur dann ein langjähriger Durchschnitt berechnet, wenn es für über 90 Prozent der ausgewählten Klimaperiode (z.B. „1961 bis 1990“ oder „1991 bis 2020“) gültige Durchschnittswerte gibt, bei weniger verfügbaren Jahreswerten gilt der Durchschnittswert nicht als aussagekräftig bzw. gültig.
Bei der Arbeit an dem Projekt haben uns bereits viele vorhandene Anwendungen von Kolleg*innen beeinflusst, inspiriert und bestätigt: Stellvertretend dafür stehen der Klima-Bericht des Spiegel , der Klima-Monitor der Süddeutschen Zeitung , die Wetterstationen-Auswertung von Le Monde , der Temperaturmonitor vom Tagesspiegel und das Projekt „Ist das noch Wetter oder schon Klimawandel?“ des WDR-Wissenschaftsportals Quarks. Für die Darstellung der Karten bedanken wir uns bei Philippe Rivière für seinen Algorithmus zur Einfärbung.


Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD).
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